Landesmuseum Koblenz, 2022
Wettbewerb 2. Platz
Auf der Festung Ehrenbreitstein entsteht die neue Dauerausstellung „Kulturgeschichte der Wirtschaft, Technik und Gesellschaft Rheinland-Pfalz (19.-21. Jahrhundert)“. Auf einer Fläche von 1.200qm werden stringente Themen wie Bodenbeschaffenheit, Rohstoffe, Bevölkerung, Stadt-Land-Verhältnis, Infrastruktur, grenzüberschreitender Wissenstransfer und Handel mit hohem Medienanteil raumspezifisch inszeniert.
Die Räumlichkeiten für die Dauerausstellung verfügen über eine Vielzahl zunächst gleicher Räume -im Festungsbau als Kasematten bezeichnet- welche nach vorliegendem Drehbuch facettenreich mit wechselnden Inszenierungen bespielt werden.
Zur Grundorientierung wurde im Entwurf die Ausstellung in vier Abschnitte gegliedert, welche mit der Dramaturgie des Hauses arbeiten und sich so den entsprechenden Zeitabschnitten zuordnen lassen.
Im ersten Abschnitt, der sich mit den verschiedenen Arbeits-und Wirtschaftszweigen zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert beschäftigt, wird mit einer gedämpften Lichtstimmung gearbeitet. Die Kasematten erhalten ein warmes, szenisches Licht um so die Themenräume möglichst effektvoll zu beleuchten. Die anderen Abschnitte wechseln sich zwischen dem warmen, szenischen Licht und einem helleren, dem Tageslicht ähnlichen Lichteinsatz ab – wie zum Beispiel im letzten Abschnitt: dem Neubeginn Rheinland-Pfalz. Durch die verschiedenen Lichtstimmungen soll so dem Besucher eine zeitliche Einordnung vermittelt und die Besucherführung unterstützt werden.
Mit den verschiedenen Raumbildern und Szenografien schafft es der Entwurf den vier Abschnitten eine visuelle Vielfalt und einen eigenen Ausdruck zu geben, aber dennoch einen gestalterischen Gesamteindruck beizubehalten. Beispiel Raum Agrasektor: Drei Volumen aus Holz nehmen den Themenraum sehr stark ein und das Material nimmt abstrakt Bezug zur Natur. Die Radialen Kreise auf dem Boden richten den Blick auf den Boden und suggerieren so, dass es hier um Grund und Boden also den Agrarsektor gehen muss. Die Linien erinnern an Höhenlinien aus topografischen Karten.
Projektleitung: Matthias Tebbert Mitarbeit: Elyssa Fleig, studio +fronczek Renderings: Daniel Uhrig